Diesen Monat im ChorForum Essen

25
Nov

theater glassbooth zeigt LUTHER ein Theaterstück von John Osborne

theater glassbooth zeigt

LUTHER von John Osborne

– eine Theaterinszenierung von Jens Dornheim mit Profis und Laien aus der Region

 

Aufführung: Samstag den 25. November 2017 um 18.00 Uhr

Im Chorforum Essen, Fischerstr. 2-4, 45128 Essen

Tickets: westticket.de bzw. Tickethotline: 0211-274000

Ticketpreise: 14 Euro VVK (inkl. VVK-Gebühren), 16 Euro AK

Nähere Informationen: www.chorforum-essen.de

 

Inhalt:

Das 1960 verfasste Theaterstück von John Osborne umspannt den Zeitraum von 1506-1530. Martin Luther (Dominik Hertrich) ist hier kein Held im klassischen Sinne. Osborne führt Luther vielmehr als Zweifler vor, nicht nur als Zweifler an Papst und Kaiser, sondern vor allem als Zweifler an sich selbst, als einen Getriebenen, zerrissen zwischen Geist und Welt, zwischen eigenen Idealen und väterlichen Erwartungen, zwischen Hoffnung auf Erlösung und Einsicht in die eigene Fehlbarkeit.

 

Osbornes Stück holt den großen Kirchenreformator ganz nah an uns heran: Die Möglichkeit des Scheiterns und Irrtums begleitet Luther immerzu, sei es bei seiner ersten Messe, beim historischen Thesenanschlag zu Wittenberg oder beim Verhör durch die Schergen des Papstes und den Reichstag in Worms. Darin aber, dass uns Osborne seinen Helden in all seinen Schwächen und Fehlern zeigt – etwa bei der folgenreichen Kehrtwende gegen die Bauernaufstände –, liegt die bestechende Modernität von LUTHER.

 

Das selten gespielte Stück des englischen Dramatikers Osborne (1929-94) wurde von der prämierten freien Theatergruppe glassbooth unter der Regie von Jens Dornheim eigens für das Martin Luther Forum Ruhr (Premiere war der 6. November 2015) in einer Kooperation inszeniert. Darüber hinaus können sich interessierte reformatorische Zentren und Kirchen in NRW als Gastspielorte bewerben und die Produktion buchen.

 

Konzept und Inszenierung:

Zum 500. Jubiläum der Reformation 2017 leistet das theater glassbooth mit dieser Produktion seinen Beitrag, um das kulturelle Erbe der Reformation lebendig und erlebbar zu machen.

Diese besondere Inszenierung arbeitet mit Schauspielern und Laien, sowie Kreativen hinter den Kulissen aus dem gesamten Ruhrgebiet, die über ein offenes Casting gefunden wurden.

 

Dadurch, dass wir Menschen aller Bevölkerungsschichten einbeziehen und Laien mit erfahrenen Theatermachern zusammenarbeiten können, werden vermeintliche Barrieren abgeschafft und alle Beteiligten hatten und haben die Möglichkeit voneinander zu lernen und zu profitieren. Wir erwarten auf Grund der Thematik ein großes Interesse:  Die Aufführungen in Gladbeck waren bereits 2015 allesamt ausgebucht und erfuhren ein enthusiastisches Echo von Zuschauern wie der Presse – es wurde sogar vom Lessingmuseum in Kamenz als Gastspiel eingekauft.

 

Das Projekt leistet einen kulturellen Beitrag für die Stadt Essen und die gesamte Region im Rahmen des Lutherjahrs 2017 .

 

Das freie theater glassbooth

 

Die freie Theatergruppe glassbooth wurde im November 2003 von Jens Dornheim gegründet. Der für den (deutschen) Betrachter zunächst ungewöhnliche Name geht zurück auf die erste Produktion der Gruppe: DER MANN IM GLASKASTEN ("The man in the glassbooth") von Robert Shaw, das im Oktober 2004 als deutsche Uraufführung auf die Bühne gebracht wurde. Seither adaptiert die Gruppe unter der Leitung von Jens Dornheim jedes Jahr neue Stoffe, oft ungewöhnlich oder kontrovers – für Gesprächsstoff sorgt die Theaterformation jedoch immer.

 

2015 gewann glassbooth den Sonderpreis der Jury bei den Petra Meurer Theatertagen für das erste selbstverfasste Stück der Gruppe, CONTAINER LOVE, das 2014 und 2015 gespielt wurde.

 

Das Projekt der Gruppe, LUTHER, das selten gespielte Stück des Dramatikers John Osborne, wurde unter der Regie von Jens Dornheim eigens für das Martin Luther Forum Ruhr in einer Kooperation inszeniert und wurde 2015 in restlos ausverkauften Vorstellungen gefeiert – eine Tournee für 2017 ist geplant. Aktuell spielt glassbooth die schwarze Komödie ZEIT DER KANNIBALEN nach dem gleichnamigen Film (D 2014).

 

Die Idee von glassbooth war es von Anfang an, möglichst ungewöhnliche Soffe auszuwählen, die nicht auf dem Spielplan städtischer oder freier Theater stehen. glassbooth ist ein nachhaltiges Projekt, das die Vielfalt des Kulturangebots im Ruhrgebiet wiederspiegelt. Die Rollen werden je nach Stück mit z.T. ganz neuen Gesichtern aus der Region besetzt. glassbooth legt seit der ersten Produktion großen Wert auf die Arbeit mit Profis und Laien, aber immer haben die Akteure ihre Wurzeln im Ruhrgebiet. Die Gruppe leistet waschechte Kulturarbeit, indem sie mit jeder Inszenierung von Stadt zu Stadt zieht und sich auch in Ruhrgebietsstädten an der Peripherie ihren Status erkämpft.

 

Bei den Tourneen bespielt glassbooth sowohl etablierte Theaterhäuser wie das Depot Theater Dortmund oder das Katakomben Theater Essen bespielt, aber auch ungewöhnliche Spielorte wie den Malakoffturm Bottrop, das historische Schauburg Kino in Gelsenkirchen oder die Neue Galerie Gladbeck.

 

Seit 2016 ist glassbooth gemeinnütziger Verein mit Sitz in Essen..

 

Weitere Infos:

www.glassbooth.de

 

Künstlerischer Leiter

 

Jens Dornheim (*1973) ist der künstlerische Leiter und Gründer der Theatergruppe glassbooth. Geboren in Dortmund und aufgewachsen in Gladbeck, studierte er an der Universität Essen Germanistik, Anglistik und Sozialwissenschaften.

 

Seine Magisterarbeit schrieb er über den „mad scientist in der Filmhistorie“. Als leidenschaftlicher Filmenthusiast, leitete er dort unter anderem den Filmclub DieMovies, war Mitorganisator und Dozent für das Autonome Kinoseminar und schrieb Filmkritiken für Szene Magazine.

 

Neben seiner Arbeit für glassbooth hat Jens Dornheim seine Bühnenkompetenz auch auf andere Bereiche ausgeweitet: 2007 entwickelte für den Jugendrat der Stadt Gladbeck ein Unterrichts-Theatermodul. Ab 2008 arbeitet er ebenso als Schauspieler und Theaterpädagoge für die theaterpädagogische Werkstatt (tpw) Osnabrück in Grundschulen von NRW. Das Stück „Mein Körper gehört mir“ thematisiert sexuellen Missbrauch bei Kindern und Jugendlichen. 2017 erarbeitete er als Theaterpädagoge ein Stück mit Arbeitssuchenden in Gladbeck.

 

Seit 2009 ist Jens Dornheim zudem Leiter der Neuen Galerie Gladbeck. 2015 wurde Jens Dornheim zum ersten Vorstandsvorsitzenden des Theater im Depot Dortmund gewählt.

 

 

LUTHERvon John Osborne

Besetzung

Martin Luther…………………………………………………..             Dominik Hertrich

Prior……………………………………………………………...                Hermann Reck

Hans Luther…………………………………………………….              Christian Becker

Lucas Cranach………………………………………………….              Klaus Köster

Bruder Wienand………………………………………………..            Alexander Welp

Johann Tetzel……………………………………………….…..             Timo Josefowicz

Johann von Staupitz………………………………………….…          Wilfried Roßmann

Thomas Cajetan…………………………………………….……           Frieder Kornfeld

Karl von Miltitz……………………………………………...…             Thomas Kinner

Papst Leo X…………………………………………………….                Klaus-Dieter Salinga

Johann Eck……………………………………………………...              Jesse Krauß

Katharina von Bora…………………………………………….           Sabrina Wolf

Mönch/Fürst……………………………………………………              Klaus Bräuninger

Mönch/Fürst……………………………………………….…..              Hans-Peter Kraus

 

Regieassistenz………………………………………………….             Karo Gaida

Dramaturgie……………………………………………………               Tanja Brügger

Kostüme………………………………………………………..                Angela Heid-Schilling

Bühnenbild……………………………………………………..               Susanne Schalz und Annette Volk

Projektionen……………………………………………………              Dirk Gerigk und Stefan Bahl (BS-Films)

Musik…………………………………………………………....                Danny-Tristan Bombosch

Licht……………………………………………………………...                Michael Barkowski

Sound…………………………………………………………...                 Olaf Schnelzer

 

Regie……………………………………………………………                Jens Dornheim

 

Deutsche Übersetzung: Hermann Stiehl, Aufführungsrechte: Jussenhoven & Fischer, Drususgasse 7-11, 50667 Köln

Samstag 18:00–21:00 Hendrik Witte Saal, Stiftung ChorForum Essen